Eine Coburgerin ist Lucky Strike Award – Preisträgerin

Dieses Jahr dürfen wir wieder eine Gewinnerin des Lucky Strike Junior Designer Awards der Raymond Loewy Foundation präsentieren: Rebecca Hippeli erreichte mit ihrer Bachelorarbeit „Prothesen des Alltags“ eine „besondere Anerkennung“!

Das ist eine kurze Zusammenfassung der Kernpunkte ihrer Arbeit:

8 Uhr der Wecker klingelt, man steigt aus dem Bett, schaltet das Licht an, die Kaffeemaschine ein, nimmt sich Brett und Messer und richtet das Frühstück, danach begibt man sich in das Badezimmer, nimmt die Zahnbürste zur Hand, kämmt die Haare, packt Schlüssel, Geldbeutel und Handy in die Tasche und fährt mit dem Rad auf die Arbeit. Dort setzt man sich an den Schreibtisch, schaltet die Leuchte an und nimmt Zettel und Stift oder auch die Maus zur Hand. Nach Feierabend lädt man vielleicht Freunde zu Tisch, spült das Geschirr ab und legt sich schlafen.

Dinge strukturieren unseren Alltag und unser Tun. Sie befähigen uns etwas umzusetzen oder auszudrücken und werden somit zu einer instrumentellen Verlängerung der körperlich-mentalen Akte. Durch sie können wir uns identifizieren. Sie können jedoch auch nur eine symbolische, äußerliche Funktion haben, welche ihre Wirkmächtigkeit kommuniziert. Der Besitz von Dingen wirkt sich nicht nur auf den einzelnen Menschen, sondern auf die gesamte Gesellschaft aus und spiegelt deren Werte, Normen, Kultur und Ökonomie wider.

In einer zunächst theoretischen Betrachtung hat Rebecca Hippeli den Interaktionsraum von Mensch und Ding philosophisch, soziologisch und literarisch erschlossen. Anschließend erfolgte eine Kategorisierung der Dinge, die Betrachtung der Einflüsse auf den Menschen und die Faktoren des Verstummens. Abschließend visualisieren vier authentische Alltagsrelikte die Erkenntnisse der theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik. Entstanden ist ein Objekt des Wohnraums, ein Instrument der Nahrungsaufnahme, eines der Kommunikation und ein Instrument der Körperpflege. Die Dinge bedürfen den Menschen, sind jedoch optisch eigenständig. Die Interaktion macht die Wirklichkeit wirklicher indem sie den Fokus auf das Wirken legt.