Yarn & Yutta

Johanna Bischoff

Durch das Schuhkonzept Yarn & Yutta soll es möglich werden, den Schuhherstellungsprozess bewusster zu erleben und durch eigenes Mitwirken eine engere und nachhaltigere Produktbeziehung aufzubauen.

Das finale Zusammenfügen der niederkomplexen Teile findet durch den Käufer selbst statt, welcher sich den Schuh nach seinen (Farb- und Form-)Vorstellungen zusammenstellt. Die ausgesuchten Teile werden als Bausatz in speziellem Packaging geliefert, welchem Informationen über die Herstellung und Materialherkunft, sowie eine Aufbauanleitung beiliegen.

Diese Hilfsmittel sollen das Verständnis für das Produkt stärken, um in der Lage zu sein, den Schuh eigenständig zusammenzubauen beziehungsweise den Schuh zu reparieren, wenn Materialermüdungen auftreten. Ist man am eigenständigen Zusammenfügen der Teile nicht interessiert, wird der Schuh in seiner Endform geliefert.

Der Schuh ist nach dem Sandwichprinzip aufgebaut, wobei das Obermaterial nach innovativer Technik dreidimensional gestrickt und somit ohne Nähte, Verschnitt und Nachbearbeitungsschritte hergestellt wurde. Auch farbliche Abwandlungen sind durch Nutzung einer anderen Garnfarbe leicht umsetzbar. Dieses Strickteil wird durch eine Lederinnensohle sowie die Laufsohle ergänzt und schlussendlich vernäht. Der so entstandene  “Grundschuh” wird durch ein variables Band ergänzt, welches je nach Belieben, Outfit oder Musterlaune einfach über den Grundschuh gezogen und auch schnell wieder gewechselt werden kann. Man hat so die Möglichkeit, eine Sammlung an Bändern anzulegen, welche aus einem Schuh beliebig viele Varianten zaubert. Das Band hat allerdings nicht nur optischen, sondern auch funktionellen Wert, da der Schuh durch seine Elastizität fest an den Fuß gespannt wird.

Die Laufsohle wird 5-Achs-CNC gefräst, womit es möglich wird, die verschiedenen Größen- und Farbvarianten ohne teure Gussformen herzustellen. Generell stand die regionale und nachhaltige Herstellung, sowie die Nachvollziehbarkeit des Schuhentstehungsprozesses an vorderster Stelle.

Der Käufer soll ein Produkt erwerben, welches ihm einen emotionalen Mehrwert bieten kann und durch seine Variierbarkeit einen echten Wegbegleiter darstellt. Anderes als bei der Schuhmassenproduktionen ist klar nachvollziehbar, wie die Teile sich ineinanderfügen und wer Ansprechpartner und Lösungsgeber ist.