Prothesen des Alltags
Rebecca Hippeli
Dinge strukturieren unseren Alltag und unser Tun. Sie befähigen uns etwas umzusetzen oder auszudrücken und werden somit zu einer instrumentellen Verlängerung der körperlich-mentalen Akte. Durch sie können wir uns identifizieren. Sie können jedoch auch nur eine symbolische, äußerliche Funktion haben, welche ihre Wirkmächtigkeit kommuniziert. Der Besitz von Dingen wirkt sich nicht nur auf den einzelnen Menschen, sondern auf die gesamte Gesellschaft aus und spiegelt deren Werte, Normen, Kultur und Ökonomie wider.
In einer zunächst theoretischen Betrachtung wird der Interaktionsraum von Mensch und Ding philosophisch und literarisch erschlossen. Anschließend erfolgt eine Kategorisierung der Dinge, die Betrachtung der Einflüsse auf den Menschen und die Faktoren des Verstummens der Dinge. Abschließend Visualisieren vier authentische Alltagsrelikte die Erkenntnisse der theoretischen Auseinandersetzung mit der Thematik. Entstanden ist ein Objekt des Wohnraums, ein Instrument der Nahrungsaufnahme, eines der Kommunikation und ein Instrument der Körperpflege. Die Dinge bedürfen den Menschen, sind jedoch optisch eigenständig. Die Interaktion macht die Wirklichkeit wirklicher indem sie den Fokus auf das Wirken legt.